Demenz bei Hunden
Das Kognitive Dysfunktions-Syndrom
Mit zunehmender Lebenserwartung unserer Hunde treten immer häufiger altersbedingte Erkrankungen auf. Ähnlich der Alzheimer-Demenz beim Menschen kommt auch bei Hunden eine Demenz-Erkrankung vor, die als kognitives Dysfunktions-Syndrom (englisch: Cognitive Dysfunction Syndrome, CDS) bezeichnet wird, manchmal auch als senile Demenz oder Hunde-Alzheimer. Es handelt sich hierbei um eine neurodegenerative Erkrankung, deren Häufigkeit mit steigendem Alter zunimmt. Bei Hunden im Alter von 11 bis 12 Jahren ist bereits fast jeder dritte Hund betroffen. Jedoch wird nur bei einem geringen Anteil dieser Hunde je die Diagnose „Kognitives Dysfunktions-Syndrom“ oder „Demenz“ gestellt.
Dabei ist eine frühzeitige Diagnose hier besonders wichtig. Eine Therapie, die im frühen Stadium begonnen wird, kann dabei helfen das Gehirn länger gesund zu erhalten und ein Voranschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.
Die Verhaltensänderungen der betroffenen Hunde können vielfältig sein: manche Hunde haben Schwierigkeiten, sich zu orientieren. Sie finden beim Spaziergang den Weg nach Hause nicht mehr, oder bleiben in der Wohnung hinter Möbeln oder geöffneten Türen stehen und wissen nicht weiter. Andere stehen vor einer Wand oder mitten im Raum und starren ins Nichts. Einige reagieren nicht mehr auf Dinge, die sie hören oder sehen, wie z.B. die Türklingel, das Geräusch des Kühlschranks, oder auf Besucher.
Manche verlieren das Interesse an Zuwendung, sie wollen nicht mehr kuscheln oder gestreichelt werden. Einige Hunde erkennen sogar bekannte Personen oder Tiere nicht mehr.
Auch ängstliches oder aggressives Verhalten kann vorkommen. Vermehrte Angst beim Alleinsein mit Zittern, Speicheln, Unruhe, Erregung, Umherwandern, Jammern oder Bellen und Appetitlosigkeit treten häufiger auf. Manche Hunde sind auch ängstlicher bei Dingen, die sie sehen oder hören, an fremden Orten, oder bei neuen Gegenständen im Haushalt.
Hinzu kommt in vielen Fällen eine nächtliche Unruhe: sie wandern nachts scheinbar ohne Grund umher, manche speicheln, hecheln, jammern oder bellen.
Auch verlieren häufig Hunde ihre Stubenreinheit, sie melden sich nicht mehr, wenn sie raus müssen und setzen in ihrem Körbchen Urin ab.
Einige Hunde zeigen deutliche Veränderungen in ihrer Aktivität, sie bewegen sich weniger, spielen weniger als vorher, schlafen den ganzen Tag, wandern ohne ersichtlichen Grund umher, oder zeigen sogar sich wiederholende Verhaltensweisen wie z.B. im Kreis drehen, oder nach nicht vorhandenen Fliegen schnappen.
Viele Hunde haben Schwierigkeiten, Neues zu lernen, oder auf zuvor erlernte Kommandos zu reagieren. Auch vor ihnen auf den Boden geworfenes Futter zu finden, kann Probleme bereiten. Häufig kommt es auch zu Veränderungen im Appetit und Fressverhalten des Hundes.
Über mich
Wer ich bin und was ich mache
Als Tierärztin mit Zusatzbezeichnung Verhaltenstherapie und jahrelanger Erfahrung in der Neurologie sowie als praktische Tierärztin biete ich Ihnen eine optimale und individuelle Unterstützung Ihres älteren Hundes an.
Der Wunsch Demenzkranken Hunden und ihren Haltern zu helfen, entstand im März 2019, nachdem ich zweieinhalb Jahre mit einer Hündin gelebt habe, die am kognitiven Dysfunktionssyndrom erkrankt war. Obwohl es auch manchmal Rückschläge gab, konnte unsere Hündin mit optimaler medizinischer Versorgung mit der Erkrankung ein glückliches langes Hundeleben führen.
Wenn auch Sie sich Unterstützung mit Ihrem älteren Hund wünschen, kontaktieren Sie mich.